Noch eine Grenzerfahrung
Nach stundenlangem Aufenthalt in einem stickigen Internet-Cafe am anderen Ende der Stadt, als ich in schier endlosen Schleifen immer wieder die gleichen Bilder von der Kamera herunterladen musste, weil ich einen falschen Befehl auf der rein spanischen Tastatur gab oder weil schliesslich die Batterie zu Ende war, fiel ich beim Vorbeigehen beinahe wie von selbst in ein China-Restaurant herein, um den Tortillas und Tapas zu entgehen, und fand mich in einem duesteren, aber kuehlen Empfangsbereich, wo jene duerre Chinesin mich mit unergruendlichem Laecheln erwartete, die ich zuvor schon auf den heissen Gehsteigen der Altstadt gesehen hatte. Sie lotste mich an ein Tischchen, und da weder auf Englisch noch auf Spanisch eine Verstaendigung gelang, zog sie mich zur Getraenkevitrine, wo ich wie ein waehlerischer Tourist lange zwischen Bier und klebrigen Limonaden schwankte und mich schliesslich fuer ein Flaeschchen mit der am wenigsten leuchtenden Farbe entschied, was aber auf den Inhalt keinen Einfluss hatte.
In Gebaerdensprache wurde mir nun mitgeteilt, dass ich vom Buffet waehlen konnte - wo ich indes wieder lange herumstand, denn ich konnte nicht nur keine Suppenschale, sondern auch keine Suppe entdecken. Zu der dann gewaehlten Fruehlingsrolle brachte mir die Chefin eingenhaendig ein Schaelchen Essig, den man, wie ich nun lernte, mit dem Loeffelchen daruebertraufelte - was nur ein schlechter Ersatz fuer eine Zitrone war. Es sind schliesslich doch noch zwei, drei Teller geworden, waehrend ich mit immer neu zustroemenden Jugendlichen im Lokal war, zu wie bei uns gedaempfter chinesisch klingen sollender Musik, die Maedchen mit untergeschlagenen Beinen, die Burschen zu immer neuen Pirschgaengen mit dem Teller anstiftend. Losreissen konnte ich mich erst, nachdem ich gebackene Calamari auf den Teller gehaeuft hatte und entdecken musste, dass sie alle mit irgendetwas Suessem gefuellt waren - worauf ich erst den Wink mit dem Essig zu verstehen glaubte. Darauf gab ich den Plan auf, von allem ein wenig zu kosten, und machte mich auf den Heimweg durch die nachmittaeglich bruetende Stadt, in der Gewissheit, dass das spanische Weltreich heute sogar bis China reichte.
In Gebaerdensprache wurde mir nun mitgeteilt, dass ich vom Buffet waehlen konnte - wo ich indes wieder lange herumstand, denn ich konnte nicht nur keine Suppenschale, sondern auch keine Suppe entdecken. Zu der dann gewaehlten Fruehlingsrolle brachte mir die Chefin eingenhaendig ein Schaelchen Essig, den man, wie ich nun lernte, mit dem Loeffelchen daruebertraufelte - was nur ein schlechter Ersatz fuer eine Zitrone war. Es sind schliesslich doch noch zwei, drei Teller geworden, waehrend ich mit immer neu zustroemenden Jugendlichen im Lokal war, zu wie bei uns gedaempfter chinesisch klingen sollender Musik, die Maedchen mit untergeschlagenen Beinen, die Burschen zu immer neuen Pirschgaengen mit dem Teller anstiftend. Losreissen konnte ich mich erst, nachdem ich gebackene Calamari auf den Teller gehaeuft hatte und entdecken musste, dass sie alle mit irgendetwas Suessem gefuellt waren - worauf ich erst den Wink mit dem Essig zu verstehen glaubte. Darauf gab ich den Plan auf, von allem ein wenig zu kosten, und machte mich auf den Heimweg durch die nachmittaeglich bruetende Stadt, in der Gewissheit, dass das spanische Weltreich heute sogar bis China reichte.
grenzwärtig - 22. Jul, 19:48