Zu Gourrama
Glausners Fremdenlegionsroman ist das Gegenteil einer Abenteuergeschichte, keine Spur von Krieg und Tapferkeit, sondern eine ueberraschende Studie der Langeweile am Wuestenrand, in einer Umgebung, die den Ausnahmezustand zum Alltag hat.
Es ist am Rande auch eine Kulturbegegnung, aber weniger zwischen Europaeern und Arabern, sondern eher unter den Europaeern, oder noch mehr zwischen Maennern, die sich gehen lassen und solchen, die an sich halten und nachdenken.
Es sind Beobachtungen, welche Arten von Menschlichkeit unter diesen Bedingungen zum Vorschein kommen, in der Maennergesellschaft mit der winzigen Bewegungsfreiheit eines Militaerlagers, die zuletzt noch radikal eingeschraenkt wird.
Aber die wirklich erzaehlte Geschichte ist eine Gnadengeschichte. Kafkaesk entsteht sozusagen aus dem Nichts und aus Missgunst eine Schuld, die sich immer drohender auftuermt ueber dem Protagonisten, so lauter seine Motive auch sein moegen, und die Bereitschaft, diese Schuld auch anzunehmen, klassifiziert sie als Daseinsschuld, der nicht zu entrinnen ist und von der man nur begnadigt werden kann.
Und in dieser sozusagen religioesen Konnotation ist es auch eine Hoergeschichte. In der tristen Ereignislosigkeit des Lagers sind Blicke und Wortwahl, Luftzuege und sogar Pausen, besonders aber die unverhofft umschlagende Stimmung unter den Soldaten die eigentlichen Ereignisse; es sind die Stimmen und Zeichen, auf die der Protagonist reagiert und antwortet. Erst am Ende stellt sich heraus, ob es Gnadenzeichen sind oder ob sie in die Irre fuehren. Der Schluessel dafuer ist die ZEIT.
Es ist am Rande auch eine Kulturbegegnung, aber weniger zwischen Europaeern und Arabern, sondern eher unter den Europaeern, oder noch mehr zwischen Maennern, die sich gehen lassen und solchen, die an sich halten und nachdenken.
Es sind Beobachtungen, welche Arten von Menschlichkeit unter diesen Bedingungen zum Vorschein kommen, in der Maennergesellschaft mit der winzigen Bewegungsfreiheit eines Militaerlagers, die zuletzt noch radikal eingeschraenkt wird.
Aber die wirklich erzaehlte Geschichte ist eine Gnadengeschichte. Kafkaesk entsteht sozusagen aus dem Nichts und aus Missgunst eine Schuld, die sich immer drohender auftuermt ueber dem Protagonisten, so lauter seine Motive auch sein moegen, und die Bereitschaft, diese Schuld auch anzunehmen, klassifiziert sie als Daseinsschuld, der nicht zu entrinnen ist und von der man nur begnadigt werden kann.
Und in dieser sozusagen religioesen Konnotation ist es auch eine Hoergeschichte. In der tristen Ereignislosigkeit des Lagers sind Blicke und Wortwahl, Luftzuege und sogar Pausen, besonders aber die unverhofft umschlagende Stimmung unter den Soldaten die eigentlichen Ereignisse; es sind die Stimmen und Zeichen, auf die der Protagonist reagiert und antwortet. Erst am Ende stellt sich heraus, ob es Gnadenzeichen sind oder ob sie in die Irre fuehren. Der Schluessel dafuer ist die ZEIT.
grenzwärtig - 1. Aug, 14:34