Spanische Busgottesdienste
Eine dreistuendige Fahrt von Capillares nach Granada konnte von einem Mann mit einem Gabelstock in schnoddrigem Tonfall mit einer absatzlosen Redelitanei erfuellt werden, zu der, wohl um sie mit Eroeffnungsritualen in Gang zu bringen, anfangs der Busfahrer einzelne Stichworte beibrachte. Immerhin konnte er sich so das spanische Radio Kaernten ersparen, das bei der Herfahrt mit seiner Geschwaetzigkeit den Bus in hoechsten Toenen ausgefuellt hatte.
Als ich mich nach ein oder zwei Stunden verstohlen aus den Rutualbereich ein paar Sitzreihen nach hinten entziehen wollte, geriet ich stattdessen in eine Jugendliturgie, wo ein Maedchen ebenso unbeirrt den tapfer neben ihr harrenden Burschen zuschnatterte, von diesem aber oder den beiden in der Bank davor doesenden Freundinnen nur in grossen Abstaenden mit kurzen Einwuerfen in neue Tonlagen befoerdert wurde.
Nun sitze ich schon zwei Stunden im Bus von Granada nach Cordoba und erlebe eine vierkoepfige Schola in der ersten Reihe, mit einer Hauptkantorin links aussen, gekontert von einer weiteren Saengerin rechts Mitte, und ansonsten werchselnder Besetzung, das war das Erstaunliche. Denn das gemischte Paar, das die strenge und prasselnde Intonation der Kantorin oft abgemildert hatte, stieg bei einer Station aus und wurde durch zwei andere Damen ersetzt, die sogleich ohne erkennbaren Uebergang ihre Sitz- und Gesangrollen einnnahmen. Immerhin hat sich der Zweck des Opferrituals erfuellt, die Reisenden erreichten ansonsten unbeschadet das Ziel.
Als ich mich nach ein oder zwei Stunden verstohlen aus den Rutualbereich ein paar Sitzreihen nach hinten entziehen wollte, geriet ich stattdessen in eine Jugendliturgie, wo ein Maedchen ebenso unbeirrt den tapfer neben ihr harrenden Burschen zuschnatterte, von diesem aber oder den beiden in der Bank davor doesenden Freundinnen nur in grossen Abstaenden mit kurzen Einwuerfen in neue Tonlagen befoerdert wurde.
Nun sitze ich schon zwei Stunden im Bus von Granada nach Cordoba und erlebe eine vierkoepfige Schola in der ersten Reihe, mit einer Hauptkantorin links aussen, gekontert von einer weiteren Saengerin rechts Mitte, und ansonsten werchselnder Besetzung, das war das Erstaunliche. Denn das gemischte Paar, das die strenge und prasselnde Intonation der Kantorin oft abgemildert hatte, stieg bei einer Station aus und wurde durch zwei andere Damen ersetzt, die sogleich ohne erkennbaren Uebergang ihre Sitz- und Gesangrollen einnnahmen. Immerhin hat sich der Zweck des Opferrituals erfuellt, die Reisenden erreichten ansonsten unbeschadet das Ziel.
grenzwärtig - 22. Jul, 12:58