Die Arabeske
Es musste so kommen.
Seit dem ersten Tag meiner Reisestand es bereits fest.
Man blaettere nach bei der Alhambra in Granada.
Auch auf den querstehenden Bildern sind die Arabesken zu erkennen.
Assyrische Rankenornamente waren im arabisch\iranischen Kulturraum beliebt, wovon die Kuenstler im maurischen Reich viele Zeugnisse hinterliessen. Arabesken gibt es auf Wandverzierungen, geschnitzt oder auf glasierten Fliesen, auf Teppichen oder im Staedtebau. Aber auch die Literatur des islamischen Kulturkreises hat arabeske Formen, Erzaehlungen mit vielen Verzweigungen, in denen man die Uebersicht verlieren mag, so wie in den Eposoden aus 1001 Nacht. Und die Literatur wird wieder manifest in den Schriftzeichen, die zu Dekors werden bis zur Unkenntlichkeit, und arabische Architekten Koranverse in eine Kirche zeichnen konnten. Aber haben nicht auch Koransuren selbst arabeske Formen?
Zielloses Umherschweifen als Kulturgut.
Gefuehrtwerden ohne genaue Zielkontrolle als spirituelles Programm.
Sich einem unsichtbaren Traeger ueberlassen, symbolisiert durch das Menschenteiben, das zwar aus vielen Einzelnen, durchaus planhaft Agierenden besteht, die aber dem Ortsfremden unbekannt sind.
Durch die Stadtanlage gefuert, auch auf Entscheidungen hingefuehrt, auf Wegentscheidungen, Richtungsentscheidungen, und dort dann sich selbst ueberlassen.
Oder gerade dort vor sich selbst hingefuehrt.
Ich kann es auch so sagen:
Wie berauscht treibe ich durch Gassen und Sukks, umfangen von Geraeuschen und Geruechen, gelockt von Anblicken, Verheissungen und Aussichten, und vergesse in der Fuelle bald das Einzelne. also mich.
Dann aber werde ich von einem Ruf erreicht, werde etwas gefragt, bekomme etwas angeboten, und kann unversehens zum Nachfolger eines ungesuchten Fuehrers werden, der mir ein Besichtigungsziel unterschoben hat. Ich kann aber auch durch staendiges Ausweichen und Zurueckweisen bald grantig werden; auch das spiegelt mir die Medina wieder, da sich die Leute an mich erinnern. Ich werde also, so oder so, in das Stadtgeschehen hineingewoben, einer der Faeden auf dem Webstuhl, den ich heute zu sehen bekam, wo ich einmal mitging.
Die Kreuzung ist die jeweils neue Situation, die zu entscheiden ist. Die Arabeske ist die Notwendigkeit der Abirrungen, als Teil der Geschichte.
Zuerst noch Cordoba
Dann Arabesken aus Fez
Seit dem ersten Tag meiner Reisestand es bereits fest.
Man blaettere nach bei der Alhambra in Granada.
Auch auf den querstehenden Bildern sind die Arabesken zu erkennen.
Assyrische Rankenornamente waren im arabisch\iranischen Kulturraum beliebt, wovon die Kuenstler im maurischen Reich viele Zeugnisse hinterliessen. Arabesken gibt es auf Wandverzierungen, geschnitzt oder auf glasierten Fliesen, auf Teppichen oder im Staedtebau. Aber auch die Literatur des islamischen Kulturkreises hat arabeske Formen, Erzaehlungen mit vielen Verzweigungen, in denen man die Uebersicht verlieren mag, so wie in den Eposoden aus 1001 Nacht. Und die Literatur wird wieder manifest in den Schriftzeichen, die zu Dekors werden bis zur Unkenntlichkeit, und arabische Architekten Koranverse in eine Kirche zeichnen konnten. Aber haben nicht auch Koransuren selbst arabeske Formen?
Zielloses Umherschweifen als Kulturgut.
Gefuehrtwerden ohne genaue Zielkontrolle als spirituelles Programm.
Sich einem unsichtbaren Traeger ueberlassen, symbolisiert durch das Menschenteiben, das zwar aus vielen Einzelnen, durchaus planhaft Agierenden besteht, die aber dem Ortsfremden unbekannt sind.
Durch die Stadtanlage gefuert, auch auf Entscheidungen hingefuehrt, auf Wegentscheidungen, Richtungsentscheidungen, und dort dann sich selbst ueberlassen.
Oder gerade dort vor sich selbst hingefuehrt.
Ich kann es auch so sagen:
Wie berauscht treibe ich durch Gassen und Sukks, umfangen von Geraeuschen und Geruechen, gelockt von Anblicken, Verheissungen und Aussichten, und vergesse in der Fuelle bald das Einzelne. also mich.
Dann aber werde ich von einem Ruf erreicht, werde etwas gefragt, bekomme etwas angeboten, und kann unversehens zum Nachfolger eines ungesuchten Fuehrers werden, der mir ein Besichtigungsziel unterschoben hat. Ich kann aber auch durch staendiges Ausweichen und Zurueckweisen bald grantig werden; auch das spiegelt mir die Medina wieder, da sich die Leute an mich erinnern. Ich werde also, so oder so, in das Stadtgeschehen hineingewoben, einer der Faeden auf dem Webstuhl, den ich heute zu sehen bekam, wo ich einmal mitging.
Die Kreuzung ist die jeweils neue Situation, die zu entscheiden ist. Die Arabeske ist die Notwendigkeit der Abirrungen, als Teil der Geschichte.
Zuerst noch Cordoba
Dann Arabesken aus Fez
grenzwärtig - 31. Jul, 16:29